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AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 30.03.2015


Karin Park - Apocalypse Pop
Clarissa Lempp

Düster ist es dort, wo Karin Park ihre Inspiration schöpft. Alte Kirchen, Schicksalsschläge und Drone-Synthies verarbeitet die Schwedin auf ihrem neuen Album "Apocalypse Pop". Karin Parks fünftes...




... Album ist da. Seit die Schwedin vom Folk-Pop auf die dunkle Seite der elektronischen Musik wechselte, erfreut sie sich auch außerhalb der heimatlichen Grenzen einer wachsenden Fangemeinde.

Spätestens mit dem Industrial-angehauchten "Highwire Poetry" siedelte sich Park musikalisch zwischen Bands wie The Knife oder Austra an. Auch sonst war die Künstlerin recht umtriebig. So steuerte sie unter anderem ihren Teil beim Songwriting für den norwegischen Beitrag des ESC 2015 bei und ist auch als Schauspielerin tätig.

Mit "Apocalypse Pop" arbeitet Karin Park unter anderem die Krebs-Diagnose ihres Partners auf und konzentriert sich darauf, dass das Leben nur ein kostbarer Moment ist. Das ist keine bahnbrechende Erkenntnis, aber Park lullt sie geschickt in elektronische Gewänder aus Nebel und Echo und macht sie dadurch zumindest ästhetisch neu zugänglich. "Never be the same" lautet hier auch programmatisch der Refrain des Songs "Walls are gonna fall", der sich damit irgendwie als Schlüsselsong des Albums lesen lässt. Neben ungeschliffenen Synthie-Beats und Drone-Schwadronen setzt Park auf Tribal-Elektro und hallende Chöre, die immer wieder an die bereits erwähnten The Knife bzw. dem Schwester-Projekt Fever Ray erinnern.

Park bleibt aber Pop. Das sagt auch der Albumtitel aus. Und so wirken die weicheren Songs wie "Deamons" oder "Hurricane" mit seinen blechernen Soundeffekten auch irgendwie vertraut, selbst beim ersten Hören. Das ist elektronischer Tanz-Pop, der auf vielen Tanzflächen dieser Welt gespielt werden will und wird. Neben düster-romantischen Verklärungen von Leben, Liebe und Selbstzerstörung wird Park auch politisch auf "Apocalypse Pop". Das Lied "Hard Liquor Man" richtet sich mit stampfenden Beats und klarer Botschaft an Putin und seine Menschenrechtsverletzungen.

AVIVA-Tipp: Polit-Disco mit Goth-Touch – auch Karin Parks fünftes Album ist ein stimmiger Ausflug in elektronische Klanglandschaften.

Karin Park
Apocalypse Pop

Label: Oblivion
VÖ: 27.03.2015
Karin Park im Netz:

www.facebook.com/karinpark und www.karinpark.com

Weiterhören auf AVIVA-Berlin:

Karin Park - Highwire Poetry

Susanne Sundfør - The Silicone Veil

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Beitrag vom 30.03.2015

Clarissa Lempp